Events | Literaturgespräch
Mittwoch, 18. September 2019, 19:00 | Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Kutschstall, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam
Info
Ort | Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Kutschstall, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam (barrierefrei) |
---|---|
Eintritt | 3,00 € |
Infotelefon | 0331 62085-50 |
„Pfaueninsel“ – Das künstliche Paradies
Thomas Hettche im Gespräch mit Jens Bisky
„Pfaueninsel!“ schrieb Fontane in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg, „Wie ein Märchen steigt ein Bild aus meinen Kindertagen vor mir auf: ein Schloß, Palmen und Känguruhs; Papageien kreischen; Pfauen sitzen auf hoher Stange oder schlagen ein Rad, Volièren, Springbrunnen, überschattete Wiesen; Schlängelpfade, die überall hinführen und nirgends; ein rätselvolles Eiland, eine Oase, ein Blumenteppich inmitten der Mark.“ In seinem Roman Pfaueninsel erkundet Thomas Hettche, Stipendiat in Wiepersdorf im Jahr 1992, diese Oase mitten im preußischen Arkadien, wobei ihn mit Fontane mehr verbindet als die Erzählung von der Tragik der ungleichen Liebe, der Entsagung und der Resignation. Im Gespräch mit dem Journalisten und Preußen-Experten Jens Bisky seziert Thomas Hettche dieses preußische Märchen von der Vervollkommnung der Welt in einem künstlichen Paradies.

Thomas Hettche, 1964 in dem Dorf Treis am Rand des Vogelsbergs geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Filmwissenschaft in Frankfurt am Main und lebt, nach Aufenthalten u.a. in Krakau, Venedig, Rom und Los Angeles, heute als freier Schriftsteller in Berlin und in der Schweiz. 2014 erschien der Roman „Pfaueninsel“, der von dem kleinwüchsigen Schloßfräulein Maria Dorothea Strakon erzählt, die von 1810 bis 1880 auf der Pfaueninsel in der Havel vor den Toren Berlins lebte. Thomas Hettche wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Robert-Walser-Preis, der Wilhelm-Raabe-Preis, der Bayerischen Buchpreis und der Herrmann-Hesse-Preis.

Jens Bisky, geboren 1966 in Leipzig, studierte Kulturwissenschaften und Germanistik in Berlin. Er schrieb für die Berliner Zeitung und ist seit 2001 Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung. Jens Bisky ist Autor mehrerer Bücher, darunter „Geboren am 13. August“ aus dem Jahr 2004, „Kleist. Eine Biographie“, die 2007 veröffentlicht wurde und im Jahr 2011 „Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit“. 2017 wurde Bisky von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet.
Eine Kooperation der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH mit der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf