Events | ENTKREUZUNG von Małgorzata Sztremer

Donnerstag, 11. Januar 2024, 18:00–24. Februar 2024, 18:00  |  Saarländische Galerie

Ausstellungseröffnung

MAŁGORZATA SZTREMER
ENTKREUZUNG

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 11. Januar 2024, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 11. Januar 2024 – 24. Februar 2024, Di–Sa, 14–18 Uhr

Am Donnerstag, dem 11. Januar 2024 um 18.00 Uhr laden die Saarländische Galerie und die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf zur Eröffnung der Einzelausstellung ENTKREUZUNG von Małgorzata Sztremer ein.

Lesung: Thomas de Padova
Musik: Said Azh
Einführung: Thari Jungen, künstlerische Forschung

Im Herbst 2022 begegneten sich die Bildende Künstlerin Małgorzata Sztremer, der Komponist Said Azh und der Autor Thomas de Padova während ihres Stipendiums in Schloss Wiepersdorf. Zwischen Staffelei, Schreibtisch und Klavier fand in der tagtäglichen Begegnung eine Annäherung statt, die in einen künstlerischen Austausch mündete.

"[...] die Einladung zum längeren Schauen, aktiven Lesen und empathischen Zuhören, gefolgt von der Ermutigung zur freien Auseinandersetzung mit dem Werk des jeweils anderen.", beschreiben die drei Künstler*innen diesen Prozess des Austauschs.

So schrieb Thomas de Padova ein Gedicht zu Sztremers Gemälde Azurit.

Wenn die Erde sinkt
Und sich die Nacht mit Blau füllt
Steigen Träume auf
Zu unsichtbaren Sternen
Wenn die Erde sinkt
Und sich die Nacht mit Blau füllt
Lebt das Märchen auf
Von dem wir uns entfernen

Die Ergebnisse des künstlerischen Austauschs werden während der Ausstellungseröffnung präsentiert.
Die Ausstellung mit Małgorzata Sztremers Arbeiten ist in Kooperation mit der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf entstanden.

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Małgorzata Sztremer, geboren 1972 in Bytom, Polen, studierte Malerei an der Kunstakademie Krakau und anschließend Bildhauerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, wo sie heute als Lehrbeauftragte für Malerei und Zeichnung arbeitet. An der dort angegliederten Abendschule ist sie Dozentin für Zeichnung. Sie wohnt in Saarbrücken.

Sztremers figurative Malerei wirkt erzählerisch, wobei sich detaillierte Darstellungen und Abstraktion vermengen. Wie in einer Art Montage treten in ihren Bildern unterschiedliche Einflüsse aus Märchen, Mythen und Wissenschaft, Elemente aus Erinnerungen mit bildlichen Elementen aus anderen Kunstepochen in Beziehung und verschmelzen zu einer befremdlichen, rätselhaft-abstrakten und zugleich sehr konkreten Bildwelt. Genau diese Zwischenwelten sind die Malräume der Künstlerin.

Im Unterschied zu den von Träumen beeinflussten Bildern der Surealist*innen findet Małgorzata Sztremer ihre Bildideen hauptsächlich in Märchen und Mythen, literarischen oder (kunst-)historischen Überlieferungen. Eine zentrale Figur ihrer Bilder der vergangenen Jahre ist Baba Jaga, eine komplexe Figur der weisen Frau mit magischen oder göttlichen Kräften, die tief in der Tradition der slawischen Mythologie verankert ist.

Friederike Steitz beschreibt Sztremers Arbeit im 2022 erschienenen Ausstellunsgkatalog des Museums St. Wendel folgend:

„Im Gegensatz zum Stereotyp der Hexe als einer bösen Frau mit übernatürlichen Kräften erscheint sie in der Malerei von Małgorzata Sztremer zwar als besondere Erscheinung, jedoch nicht als Symbolträgerin von Gut oder Böse. Das Interesse der Künstlerin an der Figur der Hexe als einer souveränen, unabhängigen Frauengestalt verbindet sich in einigen ihrer Bilder mit dem Interesse der Malerin an der Farbigkeit und Materialität der Minerale.

Die Beschäftigung mit der Etymologie, mit der mineralogischen Klassifizierung, der Verwendung der Minerale in der Geschichte als auch mit esoterischen Deutungen der Minerale als Heilsteine führen zu einem Konglomerat aus verschiedenen miteinander verwobenen Bildmotiven. Es beginnt ein langer Malprozess, während dessen Małgorzata Sztremer ihre Protagonistinnen ins Verhältnis setzt zu ihren Recherchen und den darauf beruhenden vielfältigen gedanklichen Verbindungen. (…)
 Die Funktion und das Wesen der Figuren bestimmen die Konstruktion des Bildraumes. Je mehr die Malerin sich während des Malprozesses der Perspektive ihrer Figuren annimmt, desto komplexer ist die Aufgabe, ihnen den adäquaten Handlungsraum zu geben. (…)

Mit ihren Bildern mag sich Małgorzata Sztremer zuweilen dem Verdacht aussetzen, ihre Kunst sei Ausdruck romantischer Verklärung und Weltabgewandtheit. Allerdings ist es gerade das fehlende Pathos, mit der uns diese (…) Wesen gegenübertreten und sich in ihrem Tun selbst genügen, was berührt und einer Überhöhung entgegenwirkt.“
(Friederike Steitz, Auszüge aus dem Katalogtext „…alles übrige blieb unsichtbar.“ Museum St. Wendel 2022)

Die Künstlerin hatte 2022 ein Stipendium des Ministeriums für Bildung und Kultur des Saarlandes für Schloss Wiepersdorf.

www.malgorzatasztremer.com

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