Kurzbiografie

© Alisa Ganieva, Photo: Molly Tallant
© Alisa Ganieva, Photo: Molly Tallant

Alisa Ganieva

Literatur

September, Oktober, November 2020

Auswärtiges Amt

Alissa Ganijewa ist Schriftstellerin und Essayistin. Ihr Erstlingswerk Salam, Dalgat! über ihr Heimatland im Kaukasus gewann 2009 den renommierten Debüt-Preis, ein Literaturpreis für junge russischsprachige SchriftstellerInnen. (Deutsch in: Christiane Körner, Hg.: Das schönste Proletariat der Welt. Junge Erzähler aus Russland. Suhrkamp 2011)

Seitdem veröffentlichte sie drei gefeierte Romane Die russische Mauer (Праздничная гора, AST, 2012; deutsch Suhrkamp 2014), Eine Liebe im Kaukasus (Жених и невеста, AST, 2015; deutsch Suhrkamp 2016) und Gekränkte Gefühle (Оскорбленные чувства, AST, 2018). Sie war Finalistin für einige bekannte nationale Literaturpreise:  den Jurij Kasakow-Preis (für die beste Kurzgeschichte des Jahres), den Belkin-Preis (für die beste Erzählung des Jahres), den Jasnaja Poljana-Literaturpreis (2013) und den russischen Booker Prize (für den besten Roman des Jahres).

Ganijewas Belletristik wurde ins Deutsche, Englische, Französische, Niederländische, Spanische, Italienische, Türkische, Bengalische und viele andere Sprachen übersetzt. Ihr Roman Eine Liebe im Kaukasus wurde als Hörspiel inszeniert und von Radio BBC4 ausgestrahlt.

Ganijewa ist außerdem eine Bürgeraktivistin und Mitglied des Vorstands des Moskauer PEN-Zentrums.

Während der Zeit ihres Stipendiums möchte sie sich auf ihren neuen Roman konzentrieren, in dem sie Probleme mit wiederkehrenden Mustern nationaler Entwicklungen, imperialer Mentalität und historischer Traumata im heutigen Russland untersucht. In ihrem neuen Roman wird sie verschiedene Stile, Themen und ästhetische Ansätze kombinieren, um die Erzählung mit einer unterhaltsamen Handlung und einer gewissen Verschmelzung von Fiktion und Sachliteratur aufzubauen; sie verwendet dafür Material aus Dagestan sowie aus Moskau.

Im Gegensatz zu Ihren früheren Romanen könnte dieser Roman mehrfach in die jüngste Vergangenheit eintauchen – genauer, die neunziger Jahre – das Jahrzehnt, das in Russland schlecht verstanden und stark verteufelt wurde: "Ein Blick auf Chaos und Freiheit, ein dramatischer Zusammenbruch und fantastische Möglichkeiten – das ist es, was mich fasziniert und mich fragen lässt: Was wäre, wenn mein Land an diesem turbulenten, aber freiheitlichen Weg festhielte? Um das herauszufinden, muss ich eine funktionierende Mini-Welt mit lebendigen und vielfältigen Charakteren schaffen."

https://www.alisaganieva.com