Schloss Wiepersdorf
GEDOK Brandenburg zu Gast in Wiepersdorf
GEDOK Brandenburg
Acht Künstlerinnen packten Instrument, Pinsel, Farbe, Stift, Papier und Modelliermasse ein und machten sich im Juli aus ganz unterschiedlichen Ecken Brandenburgs und aus Berlin auf den Weg. Zum 30. Jubiläum der GEDOK Brandenburg (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden) nahmen sie am ersten von zwei Gruppenstipendien auf Schloss Wiepersdorf teil.
Hier ermöglichen sie einen Einblick in ihre Arbeitsprozesse während des Gruppenstipendiums.
© Imke Rust
Imke Rust: "Zehn Tage, acht starke Künstlerinnen und viel Platz und Gelegenheit sich sich kreativ auszutauschen an diesem wunderbaren und inspirierenden Ort. Was für ein Geschenk."
© Annette Paul
Annette Paul schuf einen Ersatz für die verlorengegangene sechste Zwergenfigur nach und brachte die Figuren im Rondell mittels Gedicht und Geschichte über ein gestohlenes Ei in ein Gespräch.
Sie übte sich zudem in einer Performance mit einem Fußbänkchen in der bewegten Betrachtung des Kunstschaffens der anwesenden acht Künstlerinnen.
© Astrid Weichelt
Astrid Weichelt: "Die barocken Figuren im Schlosspark zu Wiepersdorf wirken seltsam fremd und ungelenk. Einigen von ihnen gab ich eine papierene zweite Haut, die ihre Wunden der Vergangenheit eine Zeit lang bedeckte und die mit der erfolgten Trennung vom Original nun ein Eigenleben führt."
© Kaj Osteroth
Kaj Osteroth: "Auf der Suche nach Gespenstern - solchen aus der Region, irgendwie mit dem Ort vertraut oder verwandt - fand ich Maxie Wander und ihre 19 Protagonistinnen."
© Regine Daniels-Stoll
© Jana Franke
Jana Franke: " ... ich werde gleich verwiesen, verhaftet, zu einer Geldstrafe verdonnert. Wo gibt's denn sowas! Eine Unbekannte zieht den Stecker der Stehlampe, schließt ihren PC an und setzt sich auf Bettines Chaiselonge, direktermang auf die geschwungene Zeit. Das Spinett äußert sich nicht dazu. Im Kanapee vor dem Klavier wölbt sich eine Spirale aus dem Holzrahmen. Ein Tribut an die Spannkraft. Hunderte Jahre besessen sein, erweicht doch jedes Stahlgeflecht. Das Klavier grinst breit. Es hat seine Oberlippe hochgeklappt. Ich sehe alle Tastenzähne liniengetreu vor mir. Ich habe noch nie ein Klavier derart ungeniert grinsen sehen. Fast schon frech, von der Art frech, wie sich Bettine über die Vulpius im Frauenplan äußerte. ‚Die Blutwurst‘, da war die Beziehung zum Geheimrat passee ...
Barfuß stehe ich auf dem Holzparkett und niemand holt die Polizei. ... "