Events | Hinter Putins Vorhang
Dienstag, 29. November 2022, 19:00 | Landesvertretung Brandenburg in Berlin (auf Einladung)
Hinter Putins Vorhang. Enzyklopädie der russischen Seele
Lesung und Gespräch mit Viktor Jerofejew und Wladimir Velminski
Der Krieg in der Ukraine betrifft das Leben aller und lässt niemanden gleichgültig. Über seine Gründe und Folgen bestehen zahlreiche Spekulationen und vielfältige Meinungen.
Der in Moskau geborene Schriftsteller Viktor Jerofejew, der Putin mehrfach begegnet ist, setzt sich in seinen Büchern mit der kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Situation Russlands auseinander. Als Sohn von Stalins persönlichem Dolmetscher ins Französische waren ihm früh Einblicke in die inneren Zirkel der Macht möglich. In seinem jüngsten Werk Der große Gopnik, das 2023 bei Matthes & Seitz erscheinen wird, setzt er seine Biografie mit der Putins ins Verhältnis. Mit dem Verleger Wladimir Velminski spricht Viktor Jerofejew über die aktuelle Lage, die Hintergründe und die Zukunft.
Viktor Jerofejew, 1947 in Moskau geboren, wurde weltweit bekannt durch seinen 1989 erschienenen und in 27 Sprachen übersetzten Roman Die Moskauer Schönheit. 1979 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Literaturanthologie Metropol mit von der Zensur verbotenen Texten vom Schriftstellerverband der UdSSR ausgeschlossen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab er diesen Almanach neu heraus. Seither veröffentlichte er zahlreiche literarische Werke, war über Jahre im Fernsehen und Radio in Russland präsent und Gastprofessor an Europäischen und US amerikanischen Universitäten. Viktor Jerofejew schreibt regelmäßig für die New York Times Book Review, DIE ZEIT, die FAZ und DIE WELT und gilt als kritischer Intellektueller sowie als einer der bekanntesten russischen Gegenwartsautoren.
Wladimir Velminski (Dr. phil.) 1976 in Duschanbe (UdSSR) geboren, studierte Mathematik, Physik, Slawistik und Kulturwissenschaft in Berlin und Moskau. 2008 promovierte er in Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er verfasste zahlreiche Publikationen zur Kulturgeschichte Osteuropas u.a. Diagnose Krim. Kunst und Gewandtheit der Politik. Unmittelbar nach der Annexion der Krim gründete er den ciconia ciconia Verlag, in dem ukrainische, georgische und zahlreiche russische oppositionelle Künstler und Schriftsteller erscheinen.
Das Leben – Ein kostbares Gut
Ausstellung von Annedore Dietze
Annedore Dietze beschäftigt sich als Malerin seit vielen Jahren mit den Themen Körper, Physis, Bewegung und körperliche Bedrohung. In ihren großformatigen Bildern und Collagen sucht sie nach neuen malerischen Lösungen, die Spannung zwischen vergänglicher Körperlichkeit und Verletzlichkeit einerseits und der Schönheit des Daseins und der Lebendigkeit der Natur andererseits darzustellen.
Annedore Dietze, geboren 1972 in Bischofswerda bei Dresden, studierte bis 1996 Malerei und Grafik an der Dresdener Hochschule für Bildende Künste, wo sie im Anschluss zwei weitere Jahre als Meisterschülerin mit einem Förderstipendium des Freistaats Sachsen absolvierte. Nach einem Aufenthalt in Paris im deutschen Studentenhaus Heinrich Heine konnte sie 1999 in London am Chelsea College of Art & Design mit einem DAAD Stipendium ihren Master of Arts abschließen. In den folgenden Jahren führten sie Reisen und Stipendien unter anderem nach Italien, China, die USA, Ägypten, Kambodscha und Mexiko. Im Jahr 2022 war sie Stipendiatin der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf. Annedore Dietze lebt als freischaffende Künstlerin in Berlin.
Ausstellungen (Auswahl): „Wie es Euch gefällt und was wir sind“ (Galerie Knust/Kunz, München, 2021), „Annedore Dietze“ (Galerie Knut Hartwich, Sellin, 2020), „Schöne alte Heimat“ (Kunstsammlung Lausitz, Museum Senftenberg, 2020), „Segment H“ (Künstlerhaus Bethanien, Berlin, 2020), „Win Win“ (Ausstellung des Kunstfonds Sachsen, Halle 14, Leipzig, 2020), „CORPUS“ (Städtische Galerie Dresden, 2019) sowie „Sumo“ (Galerie Brennecke, Berlin, 2008) und „Annedore Dietze“ (Galerie Mühlfeld & Stohrer, Frankfurt/M., 2010).
Eine Veranstaltung der Landesvertretung Brandenburg beim Bund in Berlin und der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf.